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Generationsübergreifende Comedy

„Was ist, Alter“, ein Thema nicht nur für Menschen jenseits der 60. Kabarettist, Regisseur und Fernsehstar Bill Mockridge ging in seinem neuen Solo-Programm darauf ein was das Alter ist und wie sich das anfühlt. Den Gästen im ausverkauftem Burghaus Bielstein bescherte damit einen amüsanten Abend.


Foto: Vera Marzinski

Bill Mockridge ist weit mehr, als jeden Sonntagabend der Erich Schiller in der „Lindenstraße“. Als Mitbegründer des Improvisationstheaters „Springmaus“ in Bonn steht er immer wieder im Ensemble oder auch solo auf der Bühne. Im Burghaus Bielstein stand er mit seinem aktuellen Programm „Was ist, Alter?“ auf der Bühne, wo er sich auf amüsante Art mit dem Älterwerden auseinandersetzte. War früher noch das Haltbarkeitslimit bei 40 Jahren, heute werden die Leute immer älter – bestes Beispiel Johannes Hesters. Pensionierte Beamte laufen mit zerrissenen Jeans und Baseball-Kappe rum und tragen ein Piercing neben dem Hörgerät. Die Durchschnittliche Lebenserwartung liege bei Anfang 80, wusste Bill Mockridge. Der nahm das Publikum nicht nur auf die Bühne mit in das Thema, sondern lotste es via Kamera in, den Kindergarten, wo er neue, erfrischende Erkenntnisse über Seniorenteller und Rentenbescheide erhielt. Erstaunliche Einsichten über Imtimpiercings und Muckibuden hatten die Bewohner im Altenheim. Mal wissenschaftlich, mal philosophisch umriss Mockridge das Thema Alter. Er wolle das Alter in ein neues modernes Licht rücken. „Ob wir viel oder wenig aus unserem Alter machen, liegt an uns“, so seine ehemalige Schauspielerkollegin Annemarie Wendl (Else Kling). Die stand mit 92 noch jeden Tag vor der Kamera, denn „Warum sollte ich mit 92 etwas anderes machen als mit 22“.

Wie sich Alter anfühlt erforschte er selbst im VW Forschungszentrum, wo er einen kiloschweren „Altersanzug“ anzog und dem Publikum in Bielstein von seinem wahnwitzigen Tag als Greis berichten konnte. Aber: „Alter spielt sich im Kopf ab und nicht auf der Geburtsurkunde“. Bill Mockridge bewies mit viel Witz und Humor, dass das biologische Alter durch unsere Einstellung zum Älterwerden positiv beeinflusst werden kann. Die Lust auf Leben brachte er insbesondere mit den fünf „L“ nahe. Laufen, laben, lieben, lachen und lernen sei wichtig. Das Alter mit Humor nehmen, so wie eine Altherren-Truppe bei der Kneipentour in der Kölner Innenstadt, die auf ihren T-Shirts „Schlaf mit mir heute Nacht – morgen habe ich die eh vergessen“ stehen hatte. Viele Lacher erzeugte Mockridge mit seiner „Lebens-Comedy“. Mockridge wurde 1947 in Toronto in Kanada geboren und lebt seit 1970 in Deutschland. Er ist mit der Schauspielerin Margie Kinsky verheiratet, mit der er sechs Söhne hat Seit 1988 ist er mit unterschiedlichen Soloprogrammen, wie zum Beispiel „Zwei Bier, please“ und „Leise rieselt der Kalk“ unterwegs. Außerdem ist er Gründer und Geschäftsführer des Bonner Improvisationstheaters „Springmaus“.

Vera Marzinski

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