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Der kleine Spatz aus Paris – Édith Piaf

Das Leben und die Musik von Édith Piaf Revue passieren ließen Jean-Claude Séférian (Gesang), Christiane Rieger-Séférian (Klavier), und Clemens von Ramin (Erzähler) im Burghaus Bielstein. Einen frankophiler Abend bescherten sie dem Publikum mit „Milords“ – eine Hommage an Édith Piaf“.


Foto: Vera Marzinski

„Es hat nie vorher eine Édith Piaf gegeben, und es wird nie wieder eine geben.“ so Jean Cocteau, einer ihrer vielen Verehrer. Die kleine-große, unvergessene Chansonsängerin ermunterte etliche ihrer Partner – wie Aznavour, Bécaud, Ferré, Montand und Moustaki – zum Singen und Komponieren. Aus ärmlichen Verhältnissen stammte die junge Édith, die lediglich 1,47 Meter groß war. Sie erhielt ihren Namen, weil sie klein und frech war – wie ein Spatz. Und Spatz heißt im Pariser Spatzenjargon „piaf“. Dies und vieles mehr erzählte Clemens von Ramin an diesem Abend. Er zeichnete den Lebensweg Édith Piafs in Wort und Sprache, wie „Kino im Kopf“ nach. Der Chansonnier Jean-Claude Séférian überzeugte mit wunderbaren Interpretationen der Stücke, wie „Sous le ciel de Paris“ und natürlich auch mit „La vie en rose“, das die Piaf von Monnot komponieren ließ. Séférian und von Ramin lernten sich auf den Weltmeeren kennen – auf der MS Europa, wo sie das Piaf-Stück „La mer“ zusammenführte. Und da Édith Piaf in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre – 1915 in Paris geboren – entstand die Idee zu diesem besonderen Programm als Hommage an die Ausnahme-Künstlerin. Ein Anrührender Abend mit wunderbar vorgetragenen Stücken und einfühlsamen Texten.

Die kleine Dame hatte ein aufregendes Leben. Wollte sie doch nach dem großen Erfolg in Frankreich und Europa über den großen Teich und in Amerika Karriere machen. Das erwies sich als nicht leicht, aber „Sie konnte jedes Publikum rumdrehen, wenn sie es nur für Wert hielt.“, so von Ramin. Und sie verdrehte den Männern den Kopf. So hatte sie nicht nur ein Liebesverhältnis mit dem aufstrebenden Sänger und Produzenten Yves Montand oder dem wesentlich jüngeren Chansonsänger Georges Moustaki. Der schrieb 1959 für Piaf das bekannte Chanson „Milord“ (veröffentlicht 1960) zur Komposition von Marguerite Monnot – später ihr größter Hit. Natürlich fehlte dieser Titel nicht beim Burghaus Abend. Ebenso wie ihr „Non, je ne regrette rien“. Das Programm „Milords“ – eine Hommage an Édith Piaf“ zeichnete deren Leben grandios nach. Mit viel Herzblut gestalteten Jean-Claud Séférian, Christiane Rieger-Séférian und Clemens von Ramin den Abend.

Neben der eigenständigen Interpretation klassischer Chansons ist Jean-Claude Séférian ein besonders in Frankreich geschätzter Komponist und Interpret seiner eigenen Chansons. Seit Jahren begleitet Christiane Rieger-Séférian ihren Ehemann bei seinen Auftritten am Klavier. Die in Münster lehrende Pianistin spezialisierte sich früh auf Kammermusik und Liedbegleitung. In Bielstein hielt Jean-Claude Séférian nicht nur eine Hommage auf die Piaf, sondern auch auf seine Frau. Als eine Zugabe gab es ein von ihm komponiertes Lied über die „Deutsch-französische Leidenschaft“. Clemens von Ramin nimmt seit 1998 Literaturliebhaber mit auf die Reise durch Werke der Weltliteratur und der kleinen Schätze des geschrieben Wortes und begeistert sein Publikum. So auch in Bielstein.

Vera Marzinski

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Fotos: Vera Marzinski

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