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Highlights des brasilianischen Jazz, Samba und Bossa Nova

„Fly me to the latin-moon“ konnte man fast sagen bei dem Konzertabend im Burghaus Bielstein mit „Manteca“. Mal dezent, mal temperamentvoll, doch immer virtuos gespielt und mit der samtigen, ausdrucksstarken Stimme von Sängerin Felicia Touré interpretiert – so präsentierte sich das Quartett.


Foto: Christian Melzer

Frühlingswetter Anfang März im Oberbergischen und „Manteca“ packte jede Menge Urlaubsstimmung und Latin-Feeling oben drauf mit ihrer lebensfrohen Musik. Gleich mit dem Bossa-Nova-Song des brasilianischen Komponisten Antônio Carlos Jobim aus dem Jahr 1963 – „Aqua de beber“ – starteten die vier. Der Titel heißt auf Deutsch übersetzt so viel wie Trinkwasser – und wie ein Fluss perlten die Latin-Jazz-Rhytmen und -Klänge durch den Abend. Ebenso grandios auch das „Quiet Nights of Quiet Stars“, so die englische Übersetzung für Jobims „Corcovado“.

Zum „Lobo bobo“ wechselte Bassist Fritz Roppel zum E-Bass. Das Stück von João Gilbertos Debüt-Album gehört ebenso zu den Latin-Jazz-Klassikern, wie Jobims „Eu e o meu amor“. Wunderbar auch „Força da imaginação“ oder „Se depender de mim“. Aber auch ein Jazzstandard – „St. Thomas“ von Sonny Rollins – kam mit ins Programm und zum guten Schluss gab es noch ein „Fly me to the moon“. Die Jazz- und insbesondere die Latin-Jazzfreunde kamen an diesem Abend mit „Manteca“ vollends auf ihre Kosten. Die Band „Manteca“ ist ein absoluter Geheimtipp – Musik aus Brasilien in all ihrer Leidenschaft, in all ihren Facetten von wunderbarem Bossa Nova, über weltbekannte Jazz-und Latin-Stücke bis hin zu Samba und moderner Música Popular Brasileira (wie die in Brasilien die populäre Musik in Verbindung zur traditionellen brasilianischen Musik bezeichnet wird). Und das gespielt von erfahrenen Jazzmusikern und interpretiert von Sängerin Felicia Touré mit internationalem Flair und lateinamerikanischer Lebensfreude.

Felicia Touré ist zwar in Berlin geboren, allerdings mit Wurzeln in Guinea, Deutschland und Brasilien. Sie singt und musiziert seit ihrer frühesten Jugend, spielte klassische Gitarre und Flöte und besitzt eine Tanzausbildung in klassischem Ballett und Jazz- und Modern Dance. Sie arbeitete u.a. als Dance-Trainerin und wirkte als Leadsängerin in diversen Orchestern, Gala- /Show und Soulbands (Uniband Trier, Orchester Ray Martin, Groove Mission u.a.) mit, bevor sie sich ihrer Leidenschaft, dem Latin-Jazz verschrieb. Mit Jürgen Pfeiffer gründete sie 2007 „Manteca“. Der Drummer hat mit namenhaften Künstlern, Bands und Orchestern wie Jennifer Rush, Udo Jürgens, der HR- und WDR-Big Band, dem Rundfunkorchester des WDR, sowie der RTL-Samstagnacht Allstars-Band zusammengearbeitet. Fritz Roppel, einer der bekanntesten und versiertesten Bassisten der „Kölner Musik-Szene“, stammt aus Marburg, studierte an der Musikhochschule Köln und wirkt in verschiedensten Formationen, Bands, Orchestern und Musicalproduktionen als Begleiter und Solist mit. Am Piano in Bielstein: Martin Sasse. Er ist seit über 20 Jahren einer der gefragtesten Jazzpianisten Deutschlands und hat immer einen mitreißend swingendem Groove sowie virtuose solistische Klasse. Sasse ist ein Meister der Vielfalt, was natürlich auch bei diesem Konzert zu hören war.

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Fotos: Christian Melzer

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