Beide waren schon im Burghaus Bielstein – die „Swing Company“ und Alexander Gelhausen. Viel Swing gab es hier schon mit beiden. Diesmal widmeten sie sich gemeinsam der Musik von Frank Sinatra. Vor ausverkauftem Haus begeisterten sie das Publikum und die Big Band blies die Gäste im wahrsten Sinne des Wortes fast weg.
Karin Brzezinski und Alexander Gelhausen – Foto: Christian Melzer
Klanggewaltig eröffnete die „Swing Company“ – unter Leitung des Bielsteiner Saxophonisten Matthias Bauer – mit „Swing needs a company“ den swingenden Abend. Es folgten zahlreiche Sinatra-Stücke – alle in den Original-Arrangements. Und die Big Band aus Odenspiel hatte den Sound, den eine Band für solche Stücke haben muss. Perfekt dazu – Alexander Gelhausen. Nicht nur seine melancholische und charaktervolle Stimme, auch die eindrucksvollen Scateinlagen begeisterten. Er ist Sänger, Gesangslehrer – u.a. an der Musikhochschule Mainz – und hat das Besondere – in der Stimme und der Ausstrahlung. Genau das, was ein Sänger für solche Stücke benötigt. Dabei ließ er auch Swing Company-Sängerin Karin Brzezinski genügend Raum. Das gemeinsame „Route 66“ zauberten sie ebenso zu einem exzellenten Duett wie das „It had to be you“, das spätestens seit dem Film „Harry und Sally“ jeder kennt.
Frank Sinatra war ein Mann der Superlative. Er spielte über tausend Stücke ein, gewann achtzehnmal den Grammy und trat auf allen Kontinenten der Erde auf. Über seinen Tod hinaus hat er eine ungebrochene Popularität. Die Evergreens dieses Ausnahme-Musikers griff die „Swing Company“ in einer guten Mischung auf. Ob die Ballade „Misty“ oder den alten Dixieland-Klassiker „All of me“ und auch „I’ve got you under my skin“ fehlten nicht. „It was a very good year“ kommentierte Alexander Gelhausen mit: „es ist ein wenig eine Zusammenfassung von Sinatras Frauenbeziehungen“.
Ein umfangreiches musikalisches Vermächtnis hat Frank Sinatra hinterlassen. Und die sicher bekanntesten und beliebtesten fehlten auch nicht im Programm an diesem Abend im Burghaus Bielstein. „New York, New York“ und „I did it my way“ gehörten einfach dazu. Aber bis dahin hatte Matthias Bauer das Publikum zappeln lassen. Doch bei so einem gut arrangierten Programm wartet man gerne. Zwischendurch immer mal wieder weitere Standards aus dem Repertoire des Ensembles. Beispielsweise das „Ulla in Afrika“ des WDR-Big-Band Lead-Altsaxophonisten Heiner Wiberny oder das brillant von Karin Brzezinski vorgetragene „Girl from Ipanema“. Nicht nur sie glänzte neben Alexander Gelhausen solistisch. Immer wieder gab es auch Soloeinlagen der Musiker. Gleich beim ersten Stück beeindruckten Saxophonist Klaus Steglich oder auch Trompeter Andreas Form. Eine homogene Zusammensetzung aus hervorragenden Musikerinnen und Musikern, die einem Sänger wie Alexander Gelhausen nicht nur eine perfekte Grundlage boten, sondern auch einzeln überzeugten.
„Das Burghaus Dachgeschoss swingt wieder“, so Matthias Bauer in seiner Begrüßung zu dem mitreißenden Abend. Das war sicher nicht das letzte Mal, dass die „Swing Company“ und Alexander Gelhausen hier gastierten. Wer die „Swing Company“ bald noch mal hören und sehen möchte: am 17. November 2012 findet ihr Jahreskonzert in Nümbrecht statt. Im Burghaus Bielstein gastiert Ingolf Lück mit „Lück im Glück“ am kommenden Freitag – 14. September 2012 – um 20 Uhr.
Vera Marzinski
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Fotos: Christian Melzer