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Angela Brown erzählte von Liebe

Zum Blues- und Soul-Abend mit Angela Brown begrüßte Kulturgeschäftsführer Hans-Joachim Klein die Gäste im Burghaus. Stimmungsvoller Opener an diesem Abend: Pianist Christian Rannenberg. Bereits zu den Internationalen Wiehler Jazztagen 2008 war er der Begleiter von Angela Brown und beide begeisterten schon damals das Publikum.


Foto: Christian Melzer

„I wanna tell you about love“ begrüßte die Sängerin das Publikum. Dass die Stimme der Big Mama genauso gewaltig wie ihr Körperbau ist, überraschte wenig. Sie röhrt, tanzt und spielt mit einem breiten Repertoire an Gesichtsausdrücken. Klassisch, unplugged, original und genial ist ihr Black American Blues. Ein Timbre, das in unendlichen Tiefen kraftvoll ist und auch in den Höhen an Lautstärke nicht abnimmt, aber feinfühlig zart wirkt. Einfach eine wahnsinnig ausdrucksvolle Stimme und Frau! Sie singt von Liebe, von dreckigen Tagen im Gefängnis, Nachbarn. Ein Energiebündel ist sie – die ganze Zeit in Bewegung. Dazu die grandiose Mimik. Irre!

„Rock me“ sang das Publikum mit Begeisterung mit bei „Rock Around The Clock“ in der Angela Brown Version. Nach einem eingeschobenen „Sing along with Angela“ konnte auch niemand mehr anders. Immer wieder Piano-Solo-Einlagen von Christian Rannenberg – auch hier war Angela Brown nicht zu halten.

Geboren wurde Angela Brown 1953 in Chicago. Wie fast alle schwarzen Sängerinnen, sang sie zuerst in der Kirche, nahm dann aber Schauspielunterricht und arbeitete einige Jahre als Schauspielerin bevor sie die Rolle der Bessie Smith in einem Musical angeboten bekam. Da musste sie singen – spätestens ab da konnte man sagen: „A star was born!“ Die europäischen Bluesfans hörten ihren Namen zum ersten Mal 1983, als sie mit den „Chicago allstars“ nach Europa kam. Anfang der Neunziger Jahre zog Angela Brown nach Europa und ist seither von der europäischen Jazz- und Blues-Szene nicht mehr wegzudenken.

Christian Rannenberg bringt sein Klavierspiel in den Kontext von Bluesbands und Bluessängern. Neben seinen Soloauftritten ist er ein immer gern gesehener und viel gefragter Begleiter internationaler Musiker und Bands mit seinem routinierten Spiel und einfühlsamer Flexibilität. 1976 war er Mitbegründer der Blues Company. 1982 zog es ihn nach Chicago. Chris Rannenberg kann alte Blues-Legenden, wie Blind John Davis, James Booker, Willie Mabon, Henry Gray oder Sunnyland Slim zu seinen Mentoren zählen.

Mit ihrem Pianisten bot Angela Brown einen ganz besonderen Abend. Eine geniale Stimme, facettenreich und kraftvoll, und dazu eine Ausstrahlung und Ausdrucksstärke die ihresgleichen sucht. Schon bei den Jazztagen 2008 hatte sie die Bluesfans fest im Griff – beim vorgegebenen Backroundgesang folgten ihr die Gäste bedingungslos. Nicht anders lief es im Burghaus Bielstein ab, an diesem Soul und Blues-Abend.

Vera Marzinski

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Fotos: Christian Melzer

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