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Tradition der großen Boogie Woogie Klassiker erklingen lassen

Boogie-Woogie nicht vom Mississippi sondern vom Rhein, denn die „Boogie Woogie Company“ ist eine Kölner Formation, die bereits 1964 gegründet wurde. Zwei der Gründungsmitglieder sind auch heute noch dabei: Gitarrist und Sänger Ali Claudi sowie Drummer Kalle Hoffmeister. Seit 1989 vervollständigt Bassist Paul G. Ullrich das Ensemble und Pianist Marc Galperin spielt auch schon 20 Jahre mit den Boogie-Woogie-Company-Musikern. Mit viel Lebens- und Spiellust zelebrierten sie einen Ohrenschmaus für Boogie-Woogie-Fans im Burghaus Bielstein.


Foto: vma

Im Sommer 1964 trafen sich der Boogie Woogie-Pianist Leo von Knobelsdorff und der Modern Jazz-Gitarrist Ali Claudi nebst Rhythmusgruppe im Kölner „Kintopp-Saloon“ zu einer Jamsession über Boogie Woogie. Das Publikum raste vor Begeisterung – so etwas hatte man noch nicht gehört: Boogie Woogie als Bandkonzert mit virtuosen Solisten. Das war die Geburtsstunde. Schon direkt nach der Gründung trat die Band in den Jazzsendungen des Rundfunks und Fernsehens auf. Anfang der 70er Jahre erschienen die ersten Schallplatten „Live for dancing“ und „Our Blue Boogie Soul“. Seitdem zählt die „Boogie Woogie Company“ zu einer der vielbeschäftigten Jazz-Formationen und verhalf diesem Jazzstil zu wachsender Popularität. Zahlreiche junge Boogiepianisten profitierten von ihrer Vorarbeit.

Der Boogie-Woogie ist eigentlich ein Solo-Klavierstil, der im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts in den USA entstand. In den späten zwanziger Jahren entwickelte sich der Boogie-Woogie-Stil weiter und Pianisten wie beispielsweise Clarence „Pinetop“ Smith legten den Grundstein dafür, dass diese Musik in den dreißiger und vierziger Jahren besonders populär wurde. Und von „Pinetop“ – der nur das 25. Lebensjahr erreichte, weil er beim Spiel erschossen wurde, wie Ali Claudi erzählte – hatte auch die „Boogie Woogie Company“ in Bielstein ein Stück dabei: „Pinetop’s Boogie Woogie“. Marc Galperin legte mit diesem schmissigen Stück gleich nach der Ansage los. Natürlich nicht mit dem Rücken zum Publikum, denn das sei seit Pinetop nicht mehr üblich, so Claudi. Beim „Pine Top’s Boogie Woogie“ handelt es sich um eine Tanzanleitung mit Klavierbegleitung im schnellen Achtelbeat, und auch der zugehörige Tanz war damals sehr beliebt.

Der Boogie-Rhythmus lebte auch nach der Hochzeit des Boogie-Woogie weiter. Die Bluesmusiker bedienten sich weiterhin seines rollenden Drives, im Jazz tauchten die Bass-Grooves immer wieder auf. Mit dem Rock’n’Roll der Fünfziger Jahre war dieser Rhythmus plötzlich wieder im vollen Rampenlicht. So kam ins Burghaus-Programm der „Boogie Woogie Company“ ein Stück, das Ali Claudi 1958 als 16jähriger unbedingt als Platte haben wollte. Das gestaltete sich schwieriger, aber mit Leichtigkeit brachten sie es auf die Bielsteiner Bühne: „Johnny B. Goode“ von Chuck Berry. Da ging die Post ab unterm Dach und auch der Jazz-Zug rollte durchs Obergeschoss des Burghauses mit dem von Galperin komponierten „Six Wheel Chaser“. Wunderbar Lou Raws „Fine brown frame“ und auch gleich zu Anfang Gershwins „Lady be good“. Eine Ballade mit „viel, viel Herzschmerz“ gab es auch und ein Stück, von dem die Musiker wahrhaftig ein Lied singen können: „Living on the highway“. Wer noch mehr von der „Boogie Woogie Company“ hören möchte: Am Sonntag – 06. April 2014 – feiern sie ihr 50jähriges Bandjubiläum im „KunstSalon“ Köln und ihre diversen CD hatten sie natürlich in Bielstein im Köfferchen auch dabei.

(vma)

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